1885:
Die Insel Amrum in der Nordsee ist noch völlig unberührt von jeglichem Tourismus, während es auf den Nachbarinseln Föhr und Sylt bereits seit geraumer Zeit Seebäder gibt. Das Seebad in Wyk auf der im Osten von Amrum auf halbem Wege zum Festland gelegenen Insel Föhr wurde bereits 1819, dasjenige von Westerland auf der nördlichen Nachbarinsel Sylt im Jahre 1856 gegründet.

Die Südspitze Amrums ist noch unbewohnt. Die bestehenden Orte Norddorf, Nebel, Süddorf und Steenodde sind durch einfache Feldwege miteinander verbunden. Die Verbindung zur "Außenwelt" besteht über einen kleinen Hafen in Steenodde.

Die Insel setzt sich aus dem eigentlichen Kern, der von West nach Ost aus einem Dünengürtel, einem Waldstreifen, Heide und Feldern besteht, und einer im Westen der Insel vorgelagerten teilweise über 1 km breiten Sandbank, dem Kniepsand, zusammen. Während der Inselkern über die Jahrzehnte hinweg seine Konturen im Wesentlichen beibehalten hat, ist der Kniepsand starken Veränderungen durch die Naturgewalten (Sturmfluten und Gezeitenströmungen) unterworfen.

Die hier gezeigten Abbildungen der Insel Amrum basieren alle auf einem Satellitenbild der NASA von etwa 2000. Die im Laufe der Jahre veränderten Umrisse des Kniepsandes wurden auf der Grundlage einer alten Postkartendarstellung aus dem Jahre 1906, den Skizzen aus den beiden Büchern über die Amrumer Inselbahn von Heinz-H. Schöning und Georg Quedens (Umriss schätzungsweise aus den 1930er oder 1940er Jahren) sowie auf der Basis diverser Landkarten von 1976 bis 2003 gezeichnet.