Hauptstraßen
Nebenstraßen
Feld- und Waldwege
Wander- und Bohlenwege
Inselbahntrassen
Pferde-Bohlenweg
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Die Insel Amrum, südlich von Sylt und westlich von Föhr in der Nordsee gelegen,
besaß von 1893 bis 1939 eine Inselbahn, die zunächst den Badeort Wittdün an der
Südspitze mit dem Meer jenseits des Kniepsandes, einer teilweise mehr als
1 km breiten Sandbank vor der Insel, und ab 1909 auch mit den anderen
Inselorten Süddorf, Nebel und Norddorf verband. Seit der Einstellung der
Inselbahn wird der Linienverkehr von der Wyker Dampfschiffs-Reederei (WDR), die
auch die Fährschiffe zwischen Dagebüll auf dem Festland, Wyk auf Föhr und
Wittdün betreibt, mittels Bussen durchgeführt.
In den vergangenen 60 Jahren sind die Spuren der Inselbahn - bis auf das
heute noch bestehende Bahnhofshotel in Nebel - gänzlich verschwunden. Doch wenn
man wie in der vorliegenden Grafik die damaligen Bahnstrecken über das Wegenetz
von heute legt, lassen sich einige Wege und Pfade als ehemalige
Inselbahntrassen identifizieren.
Siehe auch
Zeittafel und Fahrzeuge.
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Die auf dieser Seite vorgestellten BahnLand-Szenarien können, basierend auf
Landschaftsfotografien aus der heutigen Zeit (2001 und 2003), den Inselbahnbetrieb
"von damals" nur in eingeschränktem Maße wiedergeben. Denn die Landschaft
(Kniepsand, Dünen, Wald, Heide, Bebauung, Wegenetz) hat sich in den dazwischen
liegenden Jahrzehnten stark verändert. Dies kann man ganz besonders daran erkennen,
dass bei dem hier gezeigten Umriss der Insel um etwa 2000 die damaligen
Strandbahnhöfe im südlichen Teil der Insel im Meer versinken würden, während die
Anleger in Norddorf alle "versandet" wären. Dennoch zeigen zumindest jene
Landschaftsbilder, wo die Bahn einst wirklich durchgefahren ist, wie die Szenerie
damals ausgesehen haben könnte.
Die den BahnLand-Szenarien zugrunde liegenden Originalfotos (kleine Bilder) wurden
nur dann hinzugefügt, wenn für das jeweils abgeleitete BahnLand-Szenario nur ein
Ausschnitt verwendet wurde. Abgesehen von der "Herauslösung des Vordergrundes"
wurden die Bilder für die Bahnstrecken mit Ausnahme des Kniepsand-Szenarios nicht
verändert. Bei letzterem musste jedoch ein "Schienenstrang" eingefügt werden, da
dieser nicht wie bei den anderen Szenarien hinter dem Vordergrund "versteckt" werden
konnte.
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Kniepsandbahn am Wriakhörn
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H.-M. Hebsaker 04.10.2005
Dünental zwischen Zeltplatz und Kniepsand
Beginnend am Ende der Wittdüner Strandpromenade führt durch ein parallel zum
Dünensaum gelegenes Dünental ein Fußweg, der am Bohlenweg vom öffentlichen
Zeltplatz zum Kniepsand endet (im unteren bzw. rechten Teil des Bildes sichtbar).
Der im oberen Bild vom Sommer 2001 deutlich sichtbare See ist im unteren Bild
von 2003 nahezu ausgetrocknet.
Entsprechend dem obigen Lageplan müsste die Kniepsandbahn bis 1909 am Rand der
hier sichtbaren Dünenkette entlang gefahren sein. |
H.-M. Hebsaker 04.10.2005
Alle Fotos: © Hans-Martin Hebsaker
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Der in den beiden nachfolgenden Bildern gezeigte Wanderweg ist nach dem Lageplan
die ehemalige Kniepsandbahn-Trasse. Die im Bild darunter "eingebaute"
BahnLand-Trasse ist dagegen um 90 Grad gedreht und entspricht daher nicht
der Realität von damals. So oder ähnlich müsste aber die Dünen-Querung kurz vor
dem Übergang zum "offenen" Kniepsand ausgesehen haben.
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H.-M. Hebsaker 04.10.2005
Dünental nördlich von Wittdün mit Blick auf den Leuchtturm |
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H.-M. Hebsaker 04.10.2005
Kniepsand bei Wittdün
So kam die Kniepsandbahn einst aus den Dünen. Allerdings ist der Fotostandpunkt
zu südlich.
Dafür sieht man oberhalb des Strandes die Silhouette von Wittdün und im Hintergrund
im Meer die Halligen. |
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Inselbahn zum Leuchtturm
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H.-M. Hebsaker 04.10.2005
Blick aus der Heide zur Hauptstraße mit Leuchtturm |
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Befindet man sich auf dem Feldweg südlich der Wittdüner Vogelkoje (heute nur noch
als kleiner See vorhanden), hat man in westlicher Richtung über die Heide hinweg
diesen Blick auf die Dünen beim öffentlichen Zeltplatz und auf den Leuchtturm
nebenan. Zwischen den Dünen und der Heide verläuft die Hauptstraße von Wittdün
nach Süddorf. Hier lag seinerzeit auch das Gleis der Inselbahn. Es kann also bei
diesem BahnLand-Szenario sowohl der Eisenbahnverkehr von damals als auch der
Linienbus- und der private Autoverkehr von heute nachgestellt werden. |
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H.-M. Hebsaker 04.10.2005
Blick vom Leuchtturm auf die Hauptstraße im Wald und das Wattenmeer |
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Vom Rundbalkon des Leuchtturms herab hat man bei klarem Wetter einen herrlichen
Rundumblick über die Insel und das umgebende Meer. Östlich vom Leuchtturm führt
die Hauptstraße nach Süddorf vorbei. Hier zweigt (im Bild nach links unten) der
offizielle Radweg durch den Wald von der Hauptstraße ab, der über die Satteldüne
und die nördliche Vogelkoje bis nach Norddorf führt. Der Wald war jedoch vor
90 Jahren in dieser Fülle noch nicht vorhanden. Vom Leuchtturm bis zur
Satteldüne und weiter bis zur Straßenkreuzung in Nebel kurz vor dem Gleisdreieck
ist dieser Weg genau die frühere Inselbahntrasse.
Das Bild unten links zeigt die Straße (ehemalige Inselbahntrasse) in südlicher
Richtung mit dem Anleger von Wittdün im Hintergrund. Links von der etwa in der
Bildmitte sichtbaren S-Kurve befindet sich der Standpunkt, von dem aus die obige
Landschaft mit der Heide im Vordergrund fotografiert wurde.
Auch das Foto rechts in Richtung Westen zum offenen Meer entstand vom Leuchtturm
aus, dessen Spitze als Schatten in der Bildecke rechts unten gerade noch erkennbar
ist. Die von rechts unten nach links oben quer durch die Dünenlandschaft verlaufende
Furche könnte bis vor 60 Jahren die Trasse der neuen Kniepsandbahn gewesen sein,
die von 1909 an unmittelbar nördlich vom Leuchtturm von der Inselbahn nach Süddorf,
Nebel und Norddorf abzweigte (siehe die Streckenkarte ganz oben). Das Höhenprofil der
Bahnstrecke war damals jedoch sicher ein anderes. |
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Die Inselbahn um Norddorf
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H.-M. Hebsaker 04.10.2005
Blick aus den Dünen nach Norddorf
Südlich von Norddorf führte die Inselbahn quer durch die Dünen hinunter zum
Anleger am damaligen Kniephafen (man beachte die Uferlinien aus der
Zeittafel).
Die Trasse kann hier nur teilweise durch aktuelle Wanderwege nachvollzogen werden.
Dennoch könnte die Szene eines vorbeifahrenden Inselbahnzuges wie links abgebildet
ausgesehen haben. |
H.-M. Hebsaker 04.10.2005 |
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H.-M. Hebsaker 04.10.2005
Blick von der Norddorfer Marsch zum Risum-Deich
Die Norddorfer Marsch war bis 1913 durch die im Dünensaum bestehende Risum-Lücke
den Unbilden der Nordsee ausgeliefert. Mit dem Bau des Risum-Deiches wurde auch
die seit 1909 die Risum-Lücke querende Inselbahn höher gelegt. Damit dürfte das
obere Szenenbild etwa der damaligen Linienführung der Inselbahn entsprechen.
Die Streckenführung im unteren Bild ist dagegen "frei erfunden". Aufgrund der hier
vorliegenden Topographie bot sich jedoch die "Verlegung" der Strecke in die
Ebene der Marschwiesen als BahnLand-Motiv an. |
H.-M. Hebsaker 04.10.2005 |
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Inselbahn zwischen Heide, Wald und Dünen
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H.-M. Hebsaker 04.10.2005
Zwischen Heide und Wald
Die Standorte der drei links abgebildeten Landschaftsbilder (die beiden oberen in
der Heide zwischen Nebel und Norddorf, das untere an der nördlichen Vogelkoje, die
als Schauobjekt vollständig erhalten ist) haben nie eine Inselbahn gesehen. Dennoch
hat es, wie auf historischen Fotografien jener Zeit zu sehen ist, in den 1920er und
1930er Jahren derartige Motive mit der Inselbahn gegeben:
Auf der Höhe des Kurhauses Satteldüne bildete das Gleis die Grenze zwischen dem
Wald und den davor liegenden Feldern und Heideflächen. |
Der heute östlich des Leuchtturms von der Straße durchzogene Wald war damals noch
nicht vorhanden. Stattdessen trennte die Bahnstrecke hier die Heidefläche im Osten
von den Dünen im Westen. Das Bild entspricht etwa jenem weiter oben abgebildeten
Motiv mit dem Leuchtturm, das nahe der südlichen Vogelkoje aufgenommen wurde.
H.-M. Hebsaker 04.10.2005
Zwischen Heide und Dünen |
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Wattenmeer bei Steenodde
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